Wie gefährlich ist ein Aortenaneurysma?
Ein Aortenaneurysma kann äußerst gefährlich sein, insbesondere wenn es unbehandelt bleibt. Eine der schwerwiegendsten Komplikationen ist das vollständige Einreißen oder Platzen des Aneurysmas, was als Ruptur bezeichnet wird und einen medizinischen Notfall darstellt. Bei einer Ruptur gelangt das Blut in den entstandenen Spalt, was zu einer Aortendissektion führt, bei der die Gefäßwand aufgespalten wird. Das verursacht starke Schmerzen und erfordert dringend eine Operation.
Ein unbehandeltes Aortenaneurysma kann tatsächlich in weiterer Konsequenz zum Platzen des Aneurysmas führen, was zu inneren Blutungen führen kann. Diese Blutungen sind lebensbedrohlich, da das Blut nicht mehr im Kreislauf bleibt und der Patient innerlich verblutet. Aus diesem Grund ist es von wichtig, ein Aortenaneurysma rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, um lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern.
Wie lange kann man mit einem Aortenaneurysma leben?
Die 5-Jahres-Überlebensrate bei einem Aortenaneurysma liegt typischerweise im Bereich von 60 bis 75 % und wird vor allem von bestehenden kardiovaskulären Risikofaktoren beeinflusst.
Ein Aortenaneurysma ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der das Risiko für eine Ruptur, also das Zerreißen der Arterie, mit zunehmender Größe des Aneurysmas steigt. Wenn der Durchmesser des Aneurysmas mehr als acht Zentimeter beträgt, kommt es in etwa 25 % der Fälle zu einer Ruptur. Die Prognose nach einer Ruptur ist schlecht, da etwa die Hälfte der Patienten trotz einer Notfalloperation verstirbt.
Das Risiko einer Ruptur hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Geschwindigkeit, mit der sich das Aneurysma entwickelt, der Größe des Aneurysmas und der zugrunde liegenden Ursachen. Durch eine frühzeitige Erkennung und Behandlung des Aneurysmas trägt somit dazu bei, das Risiko dieser schwerwiegenden Folgen zu minimieren und die Lebensprognose zu optimieren.
Wie schnell muss ein Aneurysma operiert werden?
Wie dringend ein Aneurysma operiert werden muss, hängt von mehreren Faktoren, insbesondere von der Größe des Aneurysmas und dem Vorhandensein von Symptomen, ab. Obwohl ein Aneurysma ein erhöhtes Risiko hat zu reißen und eine lebensbedrohliche Blutung zu verursachen, ist eine Operation selbst eine komplexe und risikohafte Maßnahme, bei der 5–10 % der Patienten trotz Behandlung sterben können.
In der Regel wird empfohlen, ein Bauchaortenaneurysma zu operieren, wenn es einen Durchmesser von 5,5 Zentimetern bei Männern und 5,0 Zentimetern bei Frauen überschreitet. Wenn jedoch Symptome wie Rücken-, Bauch- oder Flankenschmerzen auftreten, oder das Aneurysma sehr schnell wächst (mehr als 1 cm/Jahr), wird eine Operation auch bei kleineren Aneurysmen empfohlen und sollte möglichst innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Beschwerden durchgeführt werden.
Im Falle von Aneurysmen im Brustbereich wird in der Regel erst bei etwas größeren Durchmessern (5,5 bis sechs Zentimetern) operiert, aufgrund der komplexen OP-Gegebenheiten.
Solange bei meinen Patienten keine unmittelbare Operation erforderlich ist, überwache ich das Aneurysma regelmäßig mittels Ultraschalluntersuchungen. Dadurch kann ich eventuelle Veränderungen in der Größe frühzeitig zu erkennen. Aneurysmen mit einem Durchmesser über vier Zentimetern werden alle sechs Monate untersucht, während kleinere Aneurysmen jährlich kontrolliert werden. Auch eine regelmäßige Blutdruckkontrolle und die Reduzierung anderer Risikofaktoren wie Rauchen, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, um das Wachstum des Aneurysmas zu verlangsamen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.
Was sind Risikofaktoren für ein Aortenaneurysma?
Das Risiko für ein Aortenaneurysma steigt mit dem Alter, insbesondere ab dem 65. Lebensjahr. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass mit zunehmendem Alter auch die strukturelle Integrität der Blutgefäße abnimmt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, wobei die Gründe dafür noch nicht vollständig verstanden sind.
Rauchen ist einer der wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für die Entwicklung von Aortenaneurysmen. Die Chemikalien im Tabakrauch schädigen die innerste Schicht der Blutgefäße (Endothel), was zu Entzündungen, einer Verhärtung der Arterienwände und letztendlich zur Bildung von Aneurysmen führen kann. Raucher haben ein deutlich höheres Risiko für diese Erkrankung im Vergleich zu Nichtrauchern.
Unbehandelter oder unzureichend kontrollierter Bluthochdruck erhöht die Belastung der Blutgefäße, insbesondere der Aorta. Das kann dazu führen, dass sich die Wände der Aorta ausdehnen und erweitern, was die Bildung von Aortenaneurysmen begünstigt.
Auch eine familiäre Häufung von Aortenaneurysmen deutet auf mögliche genetische Ursachen hin. Bestimmte genetische Anomalien, die das Bindegewebe beeinflussen, können die strukturelle Integrität der Arterienwände beeinträchtigen und das Risiko für Aneurysmen erhöhen.
Eine Arterioskleroseerkrankung stellt ein Risiko für die Entwicklung eines Aortenaneurysmas dar, da sie zu strukturellen Veränderungen und einer Schwächung der Arterienwand führen kann.
Zu den weiteren Risikofaktoren gehören krankhafte Verengungen der Gefäße (beispielsweise periphere arterielle Verschlusskrankheit), bestimmte Infektionen wie Syphilis oder bakterielle Endokarditis, die die Gefäßwände schädigen können, sowie genetische Bindegewebserkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder das Ehlers-Danlos-Syndrom.
Wie verläuft die Therapie bei einem Aortenaneurysma?
Wenn ein Aortenaneurysma vermutet wird, führe ich bildgebende Untersuchungen wie CT oder MRT durch, um Größe und Lage des Aneurysmas zu bestimmen. Bei asymptomatischen Patienten empfehle ich eine regelmäßige Überwachung, um das Wachstum des Aneurysmas zu kontrollieren.
Konservative Behandlung
Für Patienten mit kleinen, symptomfreien Aneurysmen besteht oft die Möglichkeit einer konservativen Behandlung. Ich empfehle eine sorgfältige Kontrolle und Anpassung des Lebensstils, wie etwa Rauchverzicht, sowie die Behandlung von Bluthochdruck, um das Risiko für Komplikationen zu reduzieren. Dabei ist es mir wichtig, dass der Bluthochdruck im unteren normalen Bereich (120/80 mmHg) bleibt, um die Gefäßwand nicht zusätzlich zu belasten.
Operativer Eingriff
Wenn das Aneurysma schnell wächst, bereits eine kritische Größe erreicht hat oder der Patient unter Schmerzen leidet, empfehle ich in der Regel einen operativen Eingriff. Hierbei erkläre ich dem Patienten ausführlich die verschiedenen Behandlungsoptionen und kläre über mögliche Risiken auf.
Offene chirurgische Operation
Bei einem Aortenaneurysma der Bauchschlagader erläutere ich dem Patienten gründlich die beiden Behandlungsoptionen. Bei der offenen chirurgischen Methode entferne ich den erweiterten Teil der Bauchschlagader unter Vollnarkose über einen Bauch- oder Flankenschnitt und ersetze ihn durch eine Ersatzprothese aus künstlichem Gewebe, auch bekannt als Rohrprothese oder Y-Prothese.
Minimalinvasive, endovaskuläre Behandlung
Alternativ führe ich eine minimalinvasive Behandlung mittels Katheter durch. Dabei erfolgt der Zugang zu den Blutgefässen über eine Punktion oder kleinen Schnitt im Bereich der Leisten. Über diesen Zugang wird ein Katheter eingeführt, der eine zusammengefaltete Stentprothese trägt. Unter Röntgenkontrolle platziere ich den Katheter in das Aneurysma, wo die Stentprothese entfaltet wird. Diese Methode ist weniger invasiv als die offene Operation und bietet oft eine schnellere Genesung für den Patienten.
Wie kann man einem Aortenaneurysma vorbeugen?
Als Arzt ist es mir ein Anliegen, meinen Patienten Möglichkeiten zur Vorbeugung eines Aortenaneurysmas aufzuzeigen. Ein gesunder Lebensstil und die Kontrolle von Risikofaktoren sind dabei das A und O.
Regelmäßige Untersuchungen in meiner Praxis sind wichtig, um das Aneurysma im Auge zu behalten und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören die Überwachung des Blutdrucks, die Abstinenz vom Rauchen, regelmäßige körperliche Bewegung, die Vermeidung von Verstopfung, Gewichtsreduktion bei Übergewicht und eine gesunde Ernährung.
Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko für Aortenaneurysmen erheblich reduzieren. Dazu gehört die Aufgabe des Rauchens, regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie die Begrenzung des Alkoholkonsums. Stressmanagement-Techniken wie Meditation, Yoga oder Entspannungsübungen können ebenfalls hilfreich sein, um das Risiko für Gefäßerkrankungen zu senken.
Besonders Männer ab 65 Jahren und Raucher mit Bluthochdruck ab 55 Jahren sollten regelmäßige Ultraschalluntersuchungen in Betracht ziehen, um Aneurysmen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie ernsthafte Probleme verursachen. Indem sie sich aktiv um ihre Gefäßgesundheit kümmern und eine proaktive Haltung zur Vorsorge einnehmen, können sie das Risiko für Aortenaneurysmen minimieren.
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