Welche Stadien der Krankheit gibt es?
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) wird in vier Stadien eingeteilt, basierend auf den auftretenden Symptomen und der Schwere der Erkrankung.
Stadium I
In diesem Stadium liegen Verkalkungen in den Arterien vor, die jedoch noch keine Beschwerden verursachen. Betroffene bemerken hier oft noch keine spürbaren Symptome.
Stadium II
Unter Belastung und bei Aktivität der Muskeln treten Schmerzen auf, insbesondere beim Gehen. Diese Schmerzen, bekannt als Claudicatio intermittens oder "Schaufensterkrankheit", verstärken sich bei zunehmender Belastung, beispielsweise beim Bergaufgehen oder schnellerem Gehen. Im Durchschnitt beträgt die schmerzfreie Gehstrecke im Stadium IIA mehr als 200 Meter, beim Stadium IIB weniger als 200 Meter.
Stadium III
Die Schmerzen treten nicht nur bei Bewegung, sondern auch in Ruhe auf, insbesondere wenn die Muskeln nicht aktiv sind, wie etwa im Liegen. Diese Symptomatik deutet auf eine fortgeschrittene Durchblutungsstörung hin.
Stadium IV
In diesem fortgeschrittenen Stadium stirbt das Gewebe aufgrund von schlechter Durchblutung ab. Zudem heilen Wunden schlechter und die betroffenen Körperteile, vor allem die Füße, können blass und kalt werden. Darüber hinaus können Geschwüre und Gewebeverlust zu ernsthaften Komplikationen führen und in schweren Fällen sogar eine Amputation erforderlich machen.
Die Klassifizierung in diese Stadien dient dazu, den Schweregrad der Erkrankung zu erfassen und die geeignete Behandlung zu planen, um das Voranschreiten der PAVK zu verlangsamen und Komplikationen zu vermeiden. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept zu entwickeln und Ihnen die bestmögliche medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Dabei nehme ich mir ausreichend Zeit für Ihre Anliegen und Fragen und begleite Sie während des gesamten Behandlungsprozesses.
Was sind die Symptome der Schaufensterkrankheit?
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit entwickelt sich oft schleichend. Meistens bemerken Betroffene zu Beginn keine Symptome. Im Verlauf der Erkrankung verengen sich jedoch die Arterien in den Beinen, was zu Beschwerden führen kann. Typische Symptome sind Schmerzen in der Wade, im Fuß, Oberschenkel oder Gesäß während körperlicher Belastung wie Gehen. Diese Schmerzen treten aufgrund von Sauerstoff- und Nährstoffmangel in den Muskeln auf und werden erst nach einer bestimmten Gehstrecke bemerkt/verspürt. In fortgeschrittenen Stadien können sogar Schmerzen in Ruhephasen auftreten, wie im Bett oder bei Hochlagerung der Gliedmaßen.
Darüber hinaus können folgende Symptome auftreten:
• kühlere und blassere Haut
• trockene Haut an den Beinen und Füßen
• eingeschränkte Beweglichkeit der Zehen bzw. Finger und Gefühlsstörungen
• starke Verhornung der Fußsohlen
• sehr langsam wachsende Fußnägel
• schlecht heilende Wunden und Gewebeabsterben (Nekrose) an den Fersen und Zehen
Wie fühlen sich Durchblutungsstörungen in den Beinen an?
Einige Betroffene beschreiben die Schmerzen als dumpfes, drückendes oder brennendes Gefühl, das sich entlang der Waden oder Oberschenkel ausbreitet. Diese Schmerzen können sich wie ein krampfartiges Ziehen anfühlen und treten typischerweise während körperlicher Aktivität auf, insbesondere beim Gehen oder Treppensteigen.
Manche Personen empfinden ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Beinen, ähnlich dem Gefühl, wenn der Fuß einschläft. Dieses Taubheitsgefühl kann sich bis zu den Zehen ausbreiten und wird oft von einem Gefühl der Schwere begleitet. Einige Betroffene berichten auch von einem stechenden oder pulsierenden Schmerz, der intermittierend auftritt und sich plötzlich verstärken kann, bevor er wieder nachlässt. Dieser Schmerz kann an verschiedenen Stellen im Bein auftreten und wird oft als unangenehm und belastend empfunden.
Zusätzlich zu den Schmerzen können Betroffene ein Gefühl von Kälte oder Hitze in den Beinen verspüren, das unabhängig von der tatsächlichen Umgebungstemperatur auftritt. Dieses Gefühl kann von einem unangenehmen Kältegefühl bis hin zu einem brennenden Hitzeempfinden reichen.
Diese Empfindungen können von Person zu Person unterschiedlich sein und nicht jeder Betroffene erlebt alle diese Symptome. Wenn Sie jedoch anhaltende Beschwerden oder Veränderungen in Ihren Beinen bemerken, sollten Sie einen Termin in meiner Praxis vereinbaren. Im Rahmen eines Beratungsgesprächs kann ich Ursache abklären und eine geeignete Behandlungsmaßnahme für Sie einleiten.
Was passiert, wenn Schaufensterkrankheit nicht behandelt wird?
Wenn die Schaufensterkrankheit unbehandelt bleibt, kann das zu schwerwiegenden Folgen führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Menschen mit PAVK haben oft auch Arteriosklerose in anderen Gefäßsystemen, was ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Eine fortgeschrittene PAVK kann zu einer starken Durchblutungsstörung führen, die wiederum das Risiko von Gewebeschäden erhöht. Im schlimmsten Fall kann dies zu Gewebeverlust oder sogar zur Notwendigkeit einer Amputation führen.
Die mit PAVK verbundenen Schmerzen und Einschränkungen können den Alltag stark beeinträchtigen und die Lebensqualität erheblich einschränken. Eine unbehandelte PAVK erhöht auch das Risiko für lebensbedrohliche Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall) und Komplikationen aufgrund von Gewebeverlust oder Infektionen, was die Sterblichkeitsrate erhöhen kann.
Durch eine rechtzeitige Behandlung der PAVK kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und das Risiko von schwerwiegenden Komplikationen verringert werden. Eine gesunde Lebensweise, medikamentöse Therapien und gegebenenfalls interventionelle oder chirurgische Eingriffe können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Prognose zu verbessern.
Wie lange kann man mit PAVK leben?
Die Lebenserwartung bei Patienten mit PAVK hängt unter anderem vom Schweregrad der Erkrankung, dem Alter und dem Vorliegen anderer Gesundheitsprobleme ab. Mit einer frühzeitigen Diagnose und einer adäquaten Behandlung kann die Lebenserwartung jedoch signifikant verbessert werden.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnosestellung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit erfordert eine sorgfältige klinische Untersuchung sowie eine Reihe von bildgebenden und funktionalen Tests. Zu Beginn führe ich eine gründliche körperliche Untersuchung durch, bei der ich die Pulse an verschiedenen Stellen des Körpers abtaste und die Hautverhältnisse beurteile. Um Durchblutungsstörungen festzustellen, messe ich den Blutdruck an den Armen und Beinen und beurteile mögliche Unterschiede.
Darüber hinaus kann eine Laufbandanalyse durchgeführt werden, um die Gehstrecke und den Beginn von Schmerzen während des Gehens zu ermitteln. Das hilft dabei, die Schwere der Beeinträchtigung durch die PAVK zu beurteilen und die Diagnose zu unterstützen.
Die bildgebende Diagnostik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Diagnose von PAVK. In der Regel führe ich zunächst eine Ultraschalluntersuchung durch, um die Struktur und den Blutfluss in den Gefäßen zu beurteilen. Ergänzend dazu können weitere Untersuchungen wie die MR-Angiographie oder CT-Angiographie durchgeführt werden, um detaillierte Bilder der Blutgefäße zu erhalten und Engpässe genau zu lokalisieren. Diese verschiedenen diagnostischen Verfahren ermöglichen es mir, eine genaue Diagnose zu stellen und ein individuell angepasstes Behandlungskonzept zu entwickeln.
Wie erfolgt die Behandlung von PAVK?
Nach der Diagnosestellung und der gemeinsamen Planung Ihres Behandlungskonzepts stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um die PAVK zu behandeln. Diese reichen von konservativen Maßnahmen bis hin zu minimalinvasiven oder chirurgischen Eingriffen, abhängig von Ihrer individuellen Situation.
Konservative Behandlung
Im Rahmen einer konservativen Behandlung stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, um Ihre Beschwerden zu lindern und die Durchblutung zu fördern. Dazu zählen eine gründliche Wundpflege, die Verabreichung von Medikamenten und gezielte Bewegungstherapie wie Gehtraining.
Gehen gilt dabei als eines der effektivsten Mittel. Wenn der Blutfluss nur leicht eingeschränkt ist oder noch ausreichend körpereigene Umleitungsgefäße vorhanden sind, kann kontrolliertes Gehen die Beschwerden verbessern. Darüber hinaus können gezielte Übungen wie Zehenstandübungen, Knieübungen oder Radfahren von Nutzen sein. Die Erhaltung der Mobilität ist dabei von großer Bedeutung.
In Bezug auf die medikamentöse Therapie verschreibe ich in der Regel Blutverdünner wie Thrombozytenaggregationshemmer, beispielsweise Acetylsalicylsäure, um die Blutgerinnung zu hemmen und das Risiko von Blutgerinnseln zu verringern. Um den Cholesterinspiegel zu optimieren und das Risiko von weiteren Gefäßablagerungen zu verringern, werden häufig Statine eingesetzt. Diese Medikamente helfen, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken und tragen dazu bei, das Fortschreiten von Arteriosklerose zu verlangsamen.
Interventionelle und operative Behandlung
Für fortgeschrittene Fälle von PAVK können wir minimalinvasive Verfahren wie die Ballondilatation in Betracht ziehen. Hierbei wird die verengte Arterie mit Hilfe eines Ballonkatheters aufgedehnt, um den Blutfluss wiederherzustellen. Gegebenenfalls kann auch ein Stent eingesetzt werden, um das Gefäß offen zu halten und einen langfristigen Effekt zu erzielen.
In einigen Situationen kann auch eine Operation erforderlich sein, wie beispielsweise eine Bypass-Operation. Dabei werden Teile Ihrer eigenen Vene verwendet, um die Durchblutung wiederherzustellen und Engpässe zu umgehen.
Zusätzlich können begleitende Therapien wie medikamentöse Behandlungen zur Schmerzlinderung oder spezielle Verfahren wie die Sympathikolyse in Erwägung gezogen werden, um Ihre Symptome weiter zu verbessern.
Ich stehe Ihnen während des gesamten Behandlungsprozesses zur Seite, um gemeinsam die beste Option für Sie zu finden und Ihre Gesundheit zu fördern.
Vorsorgemöglichkeiten bei der Schaufensterkrankheit (PAVK)
Eine einfache Methode zur Früherkennung ist die regelmäßige Überprüfung der Pulse an den Armen und Beinen. Stellen Sie dabei das Fehlen eines Pulses an einer Stelle fest, kann das ein Hinweis auf eine Durchblutungsstörung sein und sollte jedenfalls ärztlich abgeklärt werden.
Die Doppleruntersuchung ist eine weitere wichtige Untersuchungsmethode. Dabei wird der Blutdruck in den Armen und Beinen gemessen, um mögliche Durchblutungsstörungen zu erkennen. Ein normaler Puls sollte in beiden Extremitäten etwa gleich sein. Abweichungen können auf eine arterielle Verschlusskrankheit hinweisen.
Der Knöchel-Arm-Index ist eine schnelle und praktische Methode zur Früherkennung von arteriosklerotischen Erkrankungen. Durch den Vergleich des Blutdrucks am Knöchel mit dem am Arm lässt sich feststellen, ob Anzeichen für eine Durchblutungsstörung vorliegen.
Für eine genauere Diagnose kann eine Duplex-Sonographie durchgeführt werden. Hierbei werden die Gefäße sowie der Blutfluss und die Strömungsgeschwindigkeit mithilfe von Ultraschall dargestellt. In manchen Fällen kann auch eine Angiografie erforderlich sein, bei der die Gefäße mit Kontrastmittel dargestellt werden.
Zahlt die Krankenversicherung eine Behandlung bei PAVK?
In Österreich werden alle notwendigen und zweckmäßigen Therapiemaßnahmen zur Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) von den Krankenversicherungsträgern übernommen. Es ist jedoch möglich, dass bestimmte Krankenversicherungsträger einen Selbstbehalt für die Patienten vorsehen, wie beispielsweise die BVAEB oder die SVS. Nähere Informationen zu den Kosten und Selbstbehalten finden sich in den jeweiligen Versicherungsbedingungen. Setzen Sie sich bezüglich der genauen Konditionen und Kostenübernahmeregelungen mit dem eigenen Krankenversicherungsträger in Verbindung, um mögliche Selbstbehalte und weitere finanzielle Aspekte im Zusammenhang mit der PAVK-Behandlung zu klären.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin, um über Ihre Schmerzensangelegenheiten zu sprechen. Ich stehe Ihnen zur Verfügung, um Ihre Symptome zu besprechen und gemeinsam nach geeigneten Behandlungsoptionen zu suchen.