Kalte Füße auch im Sommer?

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Key Facts:

  • Kalte Füße bei hohen Temperaturen können Anzeichen für ernsthafte Krankheiten sein.
  • Mögliche Erkrankungen können ein zu niedriger Blutdruck, eine Unterfunktion der Schilddrüse, eine Arterienverkalkung oder weitere Durchblutungsstörungen sein.
  • Um Krankheiten vorzubeugen, sollten Sie auf einen gesunden Lebensstil achten und Risikofaktoren frühzeitig behandeln.
Wem im Winter kalte Füße oder Hände plagen, hat meistens nichts zu befürchten. Bei niedrigen Temperaturen versucht unser Körper alle Organe warm zu halten, weshalb sich Gefäße in unseren Gliedmaßen verengen und das Blut umverteilt wird. Spätestens wenn diese Beschwerden im Sommer trotz hohen Temperaturen anhalten, sollten die Alarmglocken läuten.

Die Gründe für kalte Füße können vielfältig sein

Nicht immer ist die Durchblutung gestört, wenn Hände und Füße dauerkalt sind. Es gibt eine ganze Bandbreite anderer Erkrankungen, die unsere Gliedmaßen schneller frieren lassen:

  • Wer eine Schilddrüsenunterfunktion hat, dem wird auch schneller kalt. Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse weniger Hormone als der Körper eigentlich braucht.
  • Niedriger Blutdruck ist ebenfalls ein häufiger Auslöser von kalten Händen und Füßen. Junge und schlanke Menschen sind davon eher betroffen als ältere und fülligere.
  • Auch Medikamente können mitverantwortlich für kalte Hände und Füße sein. Solche Nebenwirkungen haben beispielsweise Betablocker, Diuretika und Antidepressiva.
  • Eisenmangel kann die Kälteempfindlichkeit steigern. Häufig davon betroffen sind Menschen, die verstärkt zu Blutungen neigen, etwa zu Nasenbluten.

Alarmzeichen einseitige Kälte

Durchblutungsstörungen sind ernstzunehmende Ursachen für kalte Füße. Tritt plötzlich ein einseitiges Kältegefühl auf, kommt es zu Gefühlsstörungen und eventuell auch Schwächegefühl in einzelnen Gliedmaßen und treten Schmerzen auf, dann sollte zügig ein Arzt aufgesucht werden. Es könnten Symptome für einen Gefäßverschluss sein, der lebensbedrohlich werden kann.

Kalte Füße durch die Schaufensterkrankheit

Treten neben den kalten Füßen belastungsabhängige Schmerzen auf, könnte eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) die Ursache sein. Die Schmerzen lassen beim Laufen erst nach, wenn die Patienten stehenbleiben – als ob sie eine Shoppingtour machen und an den Schaufenstern innehalten, daher der umgangssprachliche Name „Schaufensterkrankheit“. Häufig erkranken Raucher und Diabetiker daran. Helfen Medikamente zur Blutverdünnung nicht, gibt es verschiedene operative Optionen, um schlimmstenfalls drohende Amputationen zu verhindern und die Durchblutung wieder bis in die Zehen herzustellen. Dazu gehören eine Aufdehnung mittels Katheter, Einpflanzung von Stents oder Bypässe.

Kalten Füßen vorbeugen

Um alle genannten Erkrankungen vorzubeugen, sollten alle Risikofaktoren ausgeschalten werden. Sie sollten ihre Blutzuckerwerke unter Kontrolle haben, Ihren Bluthochdruck senken, ihre Blutfette reduzieren und das Rauchen aufgeben. Neben Medikamente können gymnastische Übungen und körperliche Bewegung helfen. In gewissen fortgeschrittenen Fällen können operative Eingriffe zur Wiedereröffnung von Gefäßen notwendig sein. So können beispielsweise Stents eingeführt, Gerinnsel entfernt oder ein Bypass gelegt werden. In besonders schlimmen Fällen kann die Amputation des Fußes notwendig sein.
Sollten Sie kalte Füße im Sommer, oder gar weitere Symptome, plagen, sollten sie medizinisch untersucht werden. Nur der Arzt kann eine mögliche Vorerkrankung frühzeitig erkennen und somit einen schlimmen Krankheitsverlauf verhindern.

Sollten Sie Fragen oder bereits Beschwerden haben, stehe ich Ihnen gerne beratend zur Seite.

Ihr Priv. Doz. Dr. Patrick Nierlich PhD
PRIV.-DOZ. DDR. PATRICK NIERLICH, MBA, FEBVS
Wiener Privatklinik
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